#likeawriter – Facebook

 
Facebook. Facebook. Facebook.

Man kann nicht mit dir und auch nicht ohne dich. Irgendwie. Aber je mehr die Sichtbarkeit eingeschränkt wird, desto frustrierter sind alle Seitenbetreiber, weil sie nur noch gesehen werden, wenn sie zahlen.

Aber es gibt so einige Dinge, die man machen kann. Ich hatte mit Laura Kneidl auf Twitter geschrieben, was genau ich mache, um mehr Sichtbarkeit zu erlangen, und weil dann einige auch Interesse hatten, dachte ich, ich schreibe mal einen Post mit Beispielen. Und hier ist er!

Punkt 1: Statistiken

In den Facebook-Statistiken deiner Seite steht drin, wann genau deine Leser*innen am Aktivsten sind. Bei mir sind es vor allem die Abendstunden, ganz besonders 20 Uhr. Wenn man zu diesen Zeiten postet, erreicht man potentiell mehr Leser*innen. Ich poste trotzdem meist morgens, weil das mehr in meinen Zeitplan passt.

Punkt 2: Facebook-Algorithmus

Der Facebook-Algorithmus ist es, der uns das Leben so schwer macht. Im Grunde ist er eine gute Sache, weil er den Usern nur den Content zeigt, von dem FB ausgeht, dass er oder sie ihn interessant findet. Das bedeutet, wir müssen unsere Beiträge interessanter machen, um mehr gesehen zu werden. Je mehr Interaktion wir haben, desto mehr Reichweite gibt uns Facebook, weil sie glauben, dass wir Content liefern, den unsere Fans lieben.

Punkt 3: Videos

Facebook will Youtube den Rang ablaufen. Facebook setzt sein Augenmerk verstärkt auf Videos, daher favorisiert der Algorithmus Videos und vor allem Live-Videos. Bei jedem Live-Video, das ich gemacht habe, hatte ich immer über 100 % Sichtbarkeit. Bei diesem Beispiel vor der Buchmesse habe ich 2.500 Menschen mehr erreicht, als die Like-Zahl auf meiner Seite. Aber auch bei normalen Videos erreicht man sehr viel mehr Menschen, als bei anderen Posts, wie man am zweiten Beispiel sieht.

Deutlich weniger als beim Live-Video, aber immer noch fast 90 Prozent. Ich habe das in den letzten vier Monaten (glaube ich) getestet, und jedesmal, wenn ich Videos oder Live-Videos gepostet habe, waren die Reichweiten höher als bei anderen Posts.

Oh, und ihr müsst die Videos direkt bei Facebook hochladen. Wenn ihr sie auf Youtube veröffentlicht und dann auf Facebook teilt, habt ihr keine so guten Resultate.

Punkt 4: Bilder

Bilder werden vom Algorithmus auch noch besser bewertet, aber bei weitem nicht so gut, wie Videos. die Ankündigung von meinem letzten Live-Video etwa, hat nur 2.000 Personen erreicht, also 25 % meiner Like-Zahl.

Punkt 5: Text und Links

Posts nur mit Text oder mit Links werden noch schlechter vom Algorithmus bewertet. Vor allem Links erhalten kaum Sichtbarkeit. Ein Trick ist es, die Links in die Kommentare zu schreiben, statt in den Post an sich. Das sollte man vor allem tun, wenn man öfter den gleichen Link (z.B. zum Buch auf Amazon) teilt. Je öfter man einen Link teilt, desto weniger Sichtbarkeit erreicht er.

Punkt 6: Teilen von Posts

Wenn man Posts von anderen teilt, hat man keine gute Reichweite. Es ist immer besser, wenn man etwas selbst „hochlädt“. Ich wollte eigentlich dieses Beispiel zeigen, als ich einen Beitrag von Anna Todd geteilt habe, aber seit gestern Abend haben noch viel mehr Personen interagiert, weswegen die Sichtbarkeit gar nicht soooo schlecht ist. Gestern morgen waren es jedenfalls nur die Hälfte.

Punkt 7: Interaktion

Und das ist der wirklich wichtige Punkt. Man muss die Fans dazu bekommen, mit den Beiträgen zu interagieren, dann können auch Textposts oder Links erfolgreich werden.

Es gibt eine Rangliste der Interaktion, nach der FB bewertet, wie gut oder schlecht die Interaktion für einen Post ist.

keine Interaktion > Daumen hoch-Button > die anderen Buttons (Herz, Wow etc.) > Kommentar > Teilen

Das liegt daran, dass die Fans mehr „Arbeit“ aufwenden müssen, um die höhrrangigen Interaktionsformen durchzuführen. Es ist ein Klick, den Daumen zu zeigen, aber wenn man etwas herzen will, muss man den Finger oder die Maus länger gedrückt halten etc.

Also müssen wir unsere Leser*innen dazu bekommen, zu kommentieren und zu herzen und zu teilen. Je mehr Interaktion, desto mehr Sichtbarkeit.

Am einfachsten ist es, Fragen zu stellen. Wie soll der Prota heißen? Welche Haarfarbe soll er haben? Welches Buch lest ihr gerade? Wie sehr hasst ihr Cliffhanger? Für welche Autoren lasst ihr alles stehen und liegen? Wie alt sollen die Protagonisten sein? Wie stellt ihr euch den Protagonisten vor? Usw.

Umfragen kann man machen. Soll die Geschichte in LA, New York oder Atlanta spielen? Welchen Namen findet ihr besser, Blake oder Nick? Was lest ihr lieber: Taschenbücher, Hardcover oder Ebooks? Wie viele von euch lesen mit dem Kindle oder mit dem Tolino? Kauft ihr eure Bücher eher Online oder im stationären Buchhandel? Usw.

Umfragen kann man auch gut mit den anderen Like-Buttons verwenden. Für Antwort A Daumen hoch, Antwort B ein Herz, Antwort C ein Wow.

Punkt 8: Eigenes Liken

Ich hab viele Autoren in den USA gesehen, die immer auch ihre eigenen Beiträge geliked haben (mit ihrem Profil) und das kam mir komisch vor, aber Alessandra Torre hat erklärt, dass man dadurch auch in der Timeline seiner Profilfreunde auftaucht. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass das etwas bringt, aber es schadet ja auch nicht, wenn man es tut (außer, dass es vielleicht merkwürdig aussieht).

Punkt 9: Konsistenz

Facebook ist frustrierend, vor allem, wenn man das Gefühl hat, so viel zu machen und keinerlei Resonanz zu bekommen. Ich merke immer, dass meine Reichweite einbricht, wenn ich nicht regelmäßig poste. Für mich heißt das, ein Post pro Tag. Als ich im Urlaub drei Wochen gar nicht gepostet habe, musste ich mir meine Reichweite erst mal wieder aufbauen. Aber, wenn man regelmäßig postet und viel Interaktion hat, dann kann man seine Reichweite signifikant erhöhen.

Punkt 10: Zielgruppe

Wenn man es gar nicht schafft, seine Fans zur Interaktion zu motivieren, ist die eigene Zielgruppe vielleicht gar nicht auf Facebook. Hier ist eher eine ältere Zielgruppe zu finden. Wenn man YA schreibt, ist vielleicht Instagram das bessere Medium. Oder irgendwelche anderen hippen Social Media Kanäle, von denen ich nichts weiß.

Und dann macht Facebook wieder alles anders und man steht wieder ohne Ahnung da … Trotz all dieser Tipps habe ich auch manchmal Posts, in denen ich meine, alles richtig gemacht zu haben, und trotzdem gibt es keine Interaktion. Facebook ist merkwürdig …

Das war alles, was mir einfällt. Habt ihr noch Tipps für Facebook? Oder für Instagram? Oder das Buch mit sieben Siegeln Twitter?

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3 Kommentare

  1. Vielen Dank, liebe Annie, für deine Zusammenfassung und deinen Erfahrungsbericht.
    Zu Punkt 1 möchte ich noch ergänzen: Nutze doch die Funktion „Planen“. Bevor du deinen Beitrag veröffentlichst, kannst du auch einen anderen Zeitpunkt als „sofort“ wählen. So kannst du morgens deinen Beitrag erstellen, ihn aber automatisch abends posten lassen, wenn deine Zielgruppe am aktivsten ist.

    Liebe Grüße,
    Sarah

    1. Danke dir! Das ist auch ein guter Tipp. Ich mache das auch manchmal, aber mir ist es zeitnah lieber, weil ich dann auch Zeit habe, Kommentare zu beantworten usw. Aber wenn man weiß, dass man die nächsten Tage gar keine Zeit hat, ist das wirklich nützlich 🙂 Danke!

  2. Sehr schön und verständlich zusammengefasst. Das meiste kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Mit Livevideos hab ich mich bisher nicht befasst. Sollte ich vielleicht mal.
    Ich war so frei, Deinen Artikel auf Facebook zu teilen.
    Viele Grüße
    Sandra

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